Vom Lernen durch Leiden
In den ersten Jahren von Zweitag haben wir uns vor allem auf Startups und Konzerne konzentriert,
weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass wir den Mittelstand mit unserer agilen Vorgehensweise nicht abgeholt bekommen.
Dieses Bild dreht sich aktuell:
Wir gewinnen den sich digitalisierenden Mittelstand als große Kundengruppe,
weil bei immer mehr dieser Unternehmen Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit auf der Grundlage von Vertrauen entsteht.
Wir haben uns diese Woche beispielsweise von einem großen Familienunternehmen positiv überraschen lassen,
wie deutlich sie uns in eigenen Worten Prinzipien von agiler Entwicklung und Lean Startup wiedergegeben haben.
Überrascht hat uns das insbesondere, weil wir vor einigen Jahren eine Software-Ausschreibung von diesem Mittelständler absagen mussten,
weil keinerlei Hoffnung auf Projekterfolg bestand.
Agil war zwar bei der Anfrage damals schon ein geflügeltes Wort, aber dennoch sollte ein nahezu unspezifiziertes Riesenvorhaben zum Festpreis umgesetzt werden.
4 Jahre später werden uns agile Prinzipien mit einer Vehemenz vorgetragen, die sich aus 4 sehr qualvollen Jahren eines viel zu teuren, gescheiterten Projekts nährt.
Man lernt zwar am besten aus eigenen Fehlern, aber das Lehrgeld ist teuer und die vertane Lebenszeit bekommen Sie nicht zurück.
Qualen ersparen, Cultural Clash wagen!
Verbinden Sie Ihr Digitalisierungsvorhaben damit, viel über Agilität, New Work und Startup-Methoden zu lesen oder/und lassen Sie sich von Beratungen und Coaches begleiten.
Gehen Sie aber auch mal aus dem Haus und lassen Sie sich von den Menschen inspirieren, die den Dreh schon ziemlich gut raus haben.
Wenn Sie ein Event suchen, wo Sie mitten unter Produktgestaltern sein können, besuchen Sie eine Konferenz wie den Digitale Leute Summit.
Dort werden Sie erleben, wie die Macher in der Profiliga sich offen über ihre Herangehensweisen austauschen, ihre Geschichten erzählen und denen der anderen lauschen.
Sie alle wissen: Es gibt nicht das Patentrezept, sondern unterschiedliche Denk- und Vorgehensmuster, die sie dorthin gebracht haben, wo sie jetzt stehen.
Die Arbeit mit Menschen an Produkten, die wiederum Menschen nutzen sollen, ist ein komplexes Metier und wir alle lernen über den Erfahrungsaustausch.
Eindrücke vom DL Summit 2019
Wir haben einige Tweets zusammengetragen, die vielleicht eine Vorstellung wecken können, um welche Art von Learnings es geht.
Wie Ideen (nicht) zu Features werden
„Das wichtigste beim Bauen von digitalen Produkten ist, sein Ego zuhause zu lassen!“ – Man mag mit guten Ideen in ein Projekt gehen, aber muss offen sein, von der Realität belehrt zu werden. #killyourdarlings
— zweitag (@zweitag) November 28, 2019
– Stephanie Kaiser @heartbeatlabs beim #DLSummit pic.twitter.com/izvzz3AD8t
Fireside Chat with @Brittnibowering on Design Sprints: "An invalidated idea is a win. Because you didn't spent months on rolling ist out." #DLsummit pic.twitter.com/MRVF6GQvTP
— Digitale Leute (@DigitaleLeute) November 28, 2019
Wichtigster Rat an Produktmanager vom @n26 Product Lead: „Always challenge the status quo. You have to _own_ your product!“
— zweitag (@zweitag) November 28, 2019
– „Not my business“ ist keine valide Antwort für Produktmanager.#DLSummit pic.twitter.com/jKQ85VwTu7
Advice to future product owners: ‚People need to put their passion at work. But don‘t forget that you are not the user. You must understand what‘s going on out there.‘ @BenoitTerpereau, VP Product at @deezer #DLSummit pic.twitter.com/y6hCvvweqs
— Marc Schade (@marcschade) November 28, 2019
Perfektionismus vs. Pragmatismus
Geeking out today at #DLSummit with other product, tech and design people – highlights so far were the complimentary views from @Airbnb and @babbel on lean at scale: 1. start with the perfect UX and then work backwards and 2. do minimum viable iterations.
— Magda Zadara (@magdazadara) November 28, 2019
Wise words by Colleen Graneto of @Airbnb Start building for the impossible, think big & leave feasibility aside and then figure out what is the most minimal first thing you could start with. It’s so obvious but we often tend the start with feasibility first which kills innovation pic.twitter.com/cn8ynW4K47
— Kristina Walcker-Mayer (@MobileGeekGirl) November 28, 2019
Great interview with Scott Weiss from @babbel at #DLSummit. Especially insightful on doing lean #design and #development at scale: It doesn’t stop at the minimum viable product - each improvement or experiment you do on a mature product should also be a minimum viable iteration pic.twitter.com/xtkrZVyYch
— HeartbeatLabs (@heartbeatlabs) November 28, 2019
Diese Gegenüberstellung zeigt sehr schön, wie die unterschiedlichsten Wege zum Ziel führen können.
Die Geschichten der anderen geben Denkanstöße, wie man in unterschiedlichen Situationen vorgehen kann.
Inwiefern der Kontext vergleichbar zu eigenen Situationen ist, muss jeder für sich prüfen.
Learnings zur Zusammenarbeit unter Menschen
Before you manage cross-functional teams, you should learn to manage yourself first and understand what your emotional triggers are... AMEN! If we would all be a bit more self-reflected, lots of conflicts would be solved #dlsummit #product #leadership pic.twitter.com/FKtVlo9Sce
— Kristina Walcker-Mayer (@MobileGeekGirl) November 28, 2019
„We don’t do performance reviews anymore. They are just a frustrating moment. We encourage the dialogue between lead and employee.“ Strong statement by Robert Weller of #sap at #dlsummit
— Kristina Walcker-Mayer (@MobileGeekGirl) November 28, 2019
Great take on conflict situations by @MAA1 at #dlsummit pic.twitter.com/kwFpFLqSgJ
— Tim Herbig (@herbigt) November 28, 2019
Tim Herbig selbst hat beim vorherigen DL Summit sein Thema Lateral Leadership vorgestellt,
wo es um Führung auf Augenhöhe geht.
Learnings zu Remote-Arbeit
Dieses Mal hat Tim seine Erfahrungen zum Thema Remote-Arbeit geteilt:
How to work remote successfully. @herbigt shares his personal story on remote work #gotim #remote #work #newwork #product #DLSummit pic.twitter.com/dmTyjBFo11
— Kristina Walcker-Mayer (@MobileGeekGirl) November 28, 2019
Trotz unseres beliebten Büros in Münster ist für Zweitag Remote-Arbeit ein integraler Bestandteil unseres Alltags.
Wir haben Mitarbeiter im Umland, in Bonn und Berlin und sogar einen digitalen Nomaden.
Dadurch gilt auch bei uns schnell der prägende Leitsatz:
If one employee is remote, the entire team is remote.
Tim Herbig
In unserer Projektarbeit besteht der Unterschied zwischen remote und zusammen vor Ort eigentlich auch nur darin,
ob man den Bonus des zwischenmenschlichen Beisammenseins hat.
Unsere Prozesse funktionieren auch schon aus dem Aspekt des unabhängig effizienten Arbeitens vorwiegend ansynchron.
Dabei ist zu beachten:
@timherbig bei #DLSummit : Je emotionaler ein Thema ist, desto synchroner muss die Kommunikation sein.
— Sven Christian Andrä (@svenandrae) November 28, 2019
Aber auch synchrone Kommunikation und Kollaboration funktioniert heutzutage remote gut.
Sogar für kreative Arbeit gibt es mittlerweile gute Tools wie z.B. miro.com.
Wenn „Remote-Readiness“ für Ihr Unternehmen auch ein spannendes Thema ist, finden Sie dazu im Digitale Leute Online-Magazin auch jede Menge Artikel.
An Kultur-Schocks wachsen
Eine sehr inspirierende Geschichte ist auch die Kollaboration aus den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und einem Start-up, um mit Jelbi eine große Mobility-as-a-Service-Plattform (MaaS) für Berlin zu schaffen.
"If the city won't tackle the mobility challenge, someone else will" - @justaspetronis from Trafi and Sebastian Wolf from @BVG talk about their partnership in Berlin boosting mobility innovation in the name of common good.👏 #dlsummit19 pic.twitter.com/VDNyRtHEKs
— Kasia Odrozek (@kaodro) November 28, 2019
Es ist eine kühne Mission, die unterschiedlichsten Verkehrsmittel von ÖPNV, Mieten von Fahrrädern und E-Scootern sowie Ride- und Car-Sharing diverser Anbieter in einer App zu vereinen.
Sie gelingt nur durch die Kombination der öffentlichen Einrichtung mit dem MaaS-Start-up, was aufgrund der kulturellen Unterschiede an sich schon eine spannende Herausforderung ist.
Aus den gegenseitigen kulturellen Schocks ist aber ein kleines "Dream-Team" hervorgegangen, was das Produkt als "ständiges MVP" mit viel unternehmerischer Kreativität weiterentwickelt.
Genauso ergiebig wie die Inhalte kann aber auch das Networking sein.
Auch die Teilnehmer haben alle ihre Geschichte zu erzählen und ihre Perspektive zu teilen.
Das hilft dabei, sich mit seinen Ansätzen zu verorten und Denkanstöße mitzunehmen.
Der nächste Digitale Leute Summit für Anfang November 2020 ist schon in Planung.
Sie können sich hier über den Verkaufsstart benachrichtigen lassen.
Für die Zwischenzeit könnten auch die Formate Hinterland of Things in Kürze in Bielefeld oder das kurzweilige 12hrs.us im Juni in Hamburg was für Sie sein.