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Digital Business

3 Erfolgsfaktoren für Digitalisierung im Mittelstand
5
Minuten Lesezeit
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Christoph Schulte
"Was sind Erfolgsfaktoren für mittelständische Unternehmen in Sachen Digitalisierung?"

Wird in Unternehmen über die Digitale Transformation gesprochen, sind viele Metaphern zu finden: Die Einen sprechen über den »digitalen Tornado«, der über eine ganze Branche hinweg fegen wird. Andere wiederum sehen sich bereits in der »digitalen Pole Position«. Beide Metaphern machen deutlich, dass die Digitalisierung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Doch ist die Digitalisierung auch in der Mitte der Unternehmen angekommen?

Bei vielen Unternehmen zeigt sich in der Digitalisierung noch deutlicher Handlungsbedarf: Entscheider:innen priorisieren die Digitalisierung des Bestandsgeschäft höher als die Entwicklung des digitalen Neugeschäfts – oder halten die Digitalisierung gar noch für #Neuland. Teilweise müssen wir Digitalisierung sogar noch so erklären, wie wir es unseren Eltern erklären müssen.

Eine Ursache liegt darin, dass einige Unternehmen inhaber- oder familiengeführt sind, während andere von externen Managern geleitet werden. Dass Digitalisierung (abstrakt) wichtig ist, ist Vielen klar. Konkret werden Mittelständler jedoch oft erst dann, wenn das Unternehmen von der einen in die andere Generation übergeben wird.

Also Hand auf’s Herz: Wie kannst du es besser machen? Wir haben drei Faktoren zusammengetragen, die für mittelständische Unternehmen wichtig sind, damit die Digitale Transformation auch jetzt schon gelingt.

#1 Digitalisierung gehört auf die Agenda

Eine erfolgreiche digitale Transformation mittelständischen Unternehmen ist nichts, das einfach nebenbei erfolgt. Du solltest Digitalisierung als wichtigen Punkt in deiner Unternehmensstrategie einbetten und sie auf Entscheidungsebene tragen. Schließlich existiert in der Praxis gerade im Mittelstand eine Mischung aus gelebter, in den Köpfen der Unternehmensleitung verankerte Strategie sowie schriftlichen Plänen. Dazu müssen konkrete Ziele formuliert werden, die dann wiederum in der Unternehmensstrategie verankert und mit dem IT-Department abgestimmt werden.

"Digitalisierung muss in die Gesamtstrategie mit festen Zielen eingebettet werden. Dazu gehören die Fragen, wie einerseits der Status Quo verbessert werden kann, andererseits wie perspektive neue digitale Services entstehen können."

Hat dein Team für digitale Strategien diese erste Hürde gemeistert und versteht Digitalisierung bereits als wichtigen Faktor der Unternehmensstrategie, seid ihr auf einem guten Weg. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass ihr »Digitalisierung« auch erfolgreich umgesetzen werdet.

Die strategischen Ziele werden in einzelne Abteilungen weitergegeben. Innerhalb dieser Abteilungen reicht das Spannungsfeld von erfolgreichen Leuchtturmprojekten bis hin zu Rat- und Ideenlosigkeit. Während einige Abteilungen bereits erfolgreich Projekte umsetzen, wissen Andere nicht so recht mit ihrem Auftrag umzugehen.

Um in der Digitalisierung endlich erfolgreich zu werden, soll fernab des Kerngeschäfts mit begrenzten Mitteln (finanziell wie personell) in Hockeystick-manier in Digital Units oder Innovation Labs das nächste Unicorn ausgegründet werden. So gelingt die Digitale Transformation nicht.

Trotz aller kritischer Betrachtung, die Auslagerung von Digital-Initiativen in eigene Abteilungen wie Digital Units innerhalb des Unternehmens bringt einen wesentlichen Vorteil: Mit Blick auf Mindset und Geschwindigkeit unterscheiden sich diese Abteilungen oft maßgeblich von der Stammbelegschaft. Dieser Fakt wird dadurch unterstützt, dass die Mitarbeitenden durch eine räumliche und fachliche Trennung vom Stammunternehmen weniger mit operativen Tätigkeiten konfrontiert werden. So können Unternehmen verhindern, nur auf die Aktivitäten der Wettbewerber zu reagieren, sondern aktiv zu handeln und die Messlatte zu verschieben.

"Es braucht keine Digital Unit, um in der Digitalisierung erfolgreich zu sein."

Dennoch braucht es keine Digital Unit, um erfolgreich digitale Leuchtturmprojekte zu entwickeln! Auch ohne eigene Digital Unit können sich mittelständische Unternehmen sowohl im Kerngeschäft als auch im Neugeschäft erfolgreich digital aufstellen. Es reicht ein kleines schlagkräftiges Team, das sich in Hands-On-Mentalität mit der Entwicklung digitaler Produkte beschäftigen kann.

Digitalisierung des Kerngeschäfts vs. digitales Neugeschäft

Bei der Entwicklung der strategischen Roadmap für die Digitale Transformation gilt es prinzipiell zwei verschiedene Zweige zu berücksichtigen: Die Digitalisierung des Kerngeschäfts und die Entwicklung eines digitalen Neugeschäfts. Beide Zweige stehen mit gleicher Wichtigkeit nebeneinander.

Bei der Digitalisierung des Kerngeschäfts werden alle Aktivitäten, die für die Auslieferung einer Leistung an den Kunden notwendig sind, durch digitale Prozesse unterstützt. Dies beginnt mit der Entwicklung digitaler Vertriebswege und endet damit, Geschäftsprozesse mit Hilfe von Software abzubilden und zu automatisieren. In der Praxis finden dabei z.B. standardisierte CRM-, ERP- oder PIP-Systeme bekannter Hersteller Anwendung. Standardsoftware bietet bei der Digitalisierung des Kerngeschäfts die Möglichkeit, dass eine Vielzahl von Geschäftsprozessen out of the box relativ einfach abgebildet werden kann.

"Du solltest sowohl im Bestandsgeschäft für digitale Prozesse sorgen und gleichzeitig neue digitale Opportunities erkunden. Die daraus resultierenden Erfolge zahlen sich positiv auf die Unternehmensentwicklung ein."

Doch wie so häufig steckt auch hier der Teufel im Detail: In der Realität gibt es gewisse Geschäfts-Routinen, die nur schwer mit Hilfe von Standardsoftware realisiert werden können. An dieser Stelle ist die Entwicklung einer auf das Unternehmen spezialisierten Individualsoftware sinnvoll. Die Initialkosten für ein solches System können zwar größer ausfallen, sich aber im Laufe der Lebensdauer amortisieren. Eine weitere Möglichkeit ist es, Standardsysteme mit Hilfe von Individualsoftware sinnvoll zu erweitern. Dank einer modernen Microservice-Infrastruktur profitieren Unternehmen dann vom besten aus beiden Welten.

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Mit zwei Geschwindigkeiten die Digitale Transformation meistern. Mehr erfahren

Um auch in Zukunft am Markt erfolgreich zu sein, hat sich bei Unternehmen auch das Ziel der Diversifikation etabliert. Hierbei geht es darum, durch die Ausgründung neuer Unternehmen oder durch die Platzierung innovativer Geschäftsmodelle das Kerngeschäft zu ergänzen und zukunftsfähig aufzustellen. Diese New Business-Aktivitäten fallen in den Bereich des digitalen Neugeschäfts. Beispiele für digitales Neugeschäft sind der Aufbau von Industrie-Plattformen, neuen digitalen Services oder IoT-Lösungen.

Die Suche und Bewertung geeigneter Geschäftsideen für digitales Neugeschäft sind nicht trivial. Dennoch kann mit Hilfe von Methoden wie Lean Startup, gezielten Tests am Markt sowie die Entwicklung von Minimum Viable Products (MVP) das unternehmerische Risiko schon vor der Ausgründung reduziert werden. Selbst für den Fall, dass diese Unternehmen trotz allem am Markt scheitern, haben Unternehmen durch diese Aktivitäten gewonnen: Deine Mitarbeiter:innen lernen durch das Vorgehen und die Produktentwicklung »on the Job« dazu. Das bringt einen Mindset-Wandel, frischen Wind – und Mitarbeitende, die mit anpacken!

Digitale Geschäftsmodelle: Notwendig oder nur im Trend?

Im Kontext von Digitalisierung ist, unabhängig von Kern- oder Neugeschäft, immer wieder von digitalen Geschäftsmodellen die Rede. Hinter dem Begriff verbergen sich alle notwendigen Aktivitäten, um die Leistung eines Unternehmens auf einem Markt zu platzieren und damit ein Problem der Zielgruppe zu lösen. Aber brauchen mittelständische Unternehmen wirklich ein digitales Geschäftsmodell? Ja. Früher unterschied man in »analoger Welt« und »digitaler Welt«. Wer noch so auf die Welt schaut, sollte seine Einstellung überdenken.

"Früher unterschied man in »analoger Welt« und »digitaler Welt«. Wer noch so auf die Welt schaut, sollte seine Einstellung überdenken."

Im Vergleich zu traditionellen Geschäftsmodellen unterscheiden sich digitale Geschäftsmodelle vor allem im Einsatz von Technologien. Dabei müssen die Geschäftsbereiche nicht unbedingt neu sein, nur der Weg, die Leistung an den Kunden zu bringen, ist eine Andere. Beispielsweise nutzen Airbnb oder Uber Web-Plattformen um Nachfrage und Angebot zu orchestrieren und Prozesse transparent zu machen. Dieser Plattform-Ansatz wird durch die strategische Entscheidung “asset-light” zu sein, also wenig eigene Sachgüter zu besitzen, unterstützt.

Natürlich kann dein Unternehmen nicht von Heute auf Morgen ein Amazon oder Airbnb sein. Es gibt aber genügend Beispiele die zeigen, wie auch Mittelständler erfolgreiche Plattform-Geschäftsmodelle entwickeln können. Ergebnisse sind beispielsweise neue Serviceleistungen, neue digitale Produkte und digitale Geschäftsprozesse, die einen Unterschied machen. Sicher ist nämlich, dass sich Kunden an viele Facetten der Digitalisierung gewöhnt haben und mittelständische Unternehmen darauf reagieren müssen.

Digitale Geschäftsmodelle sind daher ganz und gar keine Modeerscheinung, sondern der notwendige Weg, den mittelständische Unternehmen gehen sollten, um auch in Zukunft am Markt erfolgreich zu sein.

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