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Digital Business

MÜNSTERHACK zeigt, wie Remote Events Spaß machen können
3
Minuten Lesezeit
muensterhack
Michael Schaefermeyer

Auch in diesem Jahr war es wieder soweit: Beim Münsterhack 2020 dachten sich 97 technologie-begeisterte Teilnehmer mit unterschiedlichen Hintergründen Lösungen für ein noch besseres Münster aus. Und ich habe mich gefreut als Mentor dabei zu sein.

Was sich nicht geändert hat, war die Faszination zu sehen, wie die Teams es in 42 Stunden geschafft haben, funktionierende Prototypen zu entwickeln und sich damit den Platz auf dem Siegertreppchen zu sichern. Für mich steht aber ein anderer Erfolg im Vordergrund: Die Durchführung des Münsterhacks trotz Corona-bedingten Abstandsregeln und kurzfristiger Fallstricke.

So ist es dem Team vom Digital Hub münsterLAND gelungen, eine – im wahrsten Sinne des Wortes – gesunde Mischung aus On-Site- und Remote-Event zu finden. Und dies hatte spürbare Folgen: So gab es in keinem Jahr so viele Teilnehmer, Teams und Ideen wie dieses Jahr. Außerdem gibt es erstmals die Möglichkeit, sich die Vorstellung der Ideen im Re-live anzusehen. Das Remote-Setup ermöglichte es mir als Mentor aus der Ferne teilzunehmen und das Ins-Bett-bringen meiner Kinder mit dem Unterstützen der Teams in Einklang zu bringen. Und all das, ohne dass zu viel “Event-Charakter” verloren ging.

Da hat das Team drei wichtige Dinge richtig gemacht, von denen jedes Unternehmen mit Remote-Teams lernen kann. Diese drei Tricks möchte ich Ihnen im Folgenden aufzeigen:

Geeignete Kommunikations-Technologien auswählen

Es wurden im Kern drei Technologien eingesetzt: Ein Gruppenchat (vergleichbar mit Slack), über welchen der Großteil der asynchronen Kommunikation läuft: Matrix. Spätestens seit Corona dürfte so einen Chat niemand mehr überraschen, dennoch gibt es ein paar Dinge, die hier aus meiner Sicht sehr richtig gemacht wurden:

  • Einsatz von Ankündigungs-Räumen: Hier durften nur die Organisatoren Nachrichten schreiben, was das sonst Problem des Grundrauschens von großen Chaträumen entgegengewirkt hat.
  • Einsatz von Team-spezifischen Räumen: In diesen Räumen hat der Austausch der einzelnen Teams stattgefunden.
  • Einsatz einer selbst gehosteten Chat-Lösung: Diese hat gegenüber Lösungen wie Slack und Microsoft Teams den Vorteil, dass hier zum einen DSGVO-konform kommuniziert wurde, andererseits aber auch Probleme bei der Benutzerregistrierung, die wir auf anderen Remote-Events beobachteten, entgegengewirkt wurde.

Neben dem Gruppenchat wurde für die großen Meetings im Plenum Zoom eingesetzt. Wir stehen Zoom aufgrund der starken Verfehlungen im Bereich Datenschutz zwar kritisch gegenüber. Ich muss jedoch eingestehen, dass es kaum eine Lösung gibt, die so problemlos auch für mehr als 100 Teilnehmer eingesetzt werden kann. Ein weiterer Nachteil von Zoom hat sich auch prompt bei der Abschlussveranstaltung gezeigt: Es gibt offensichtlich eine Szene an gelangweilten Heranwachsenden, die gezielt nach Zoom-Links suchen um die Meetings durch Ihre Anwesenheit zu erfreuen. Deswegen war es auch gut, dass für die Team-Internen Meetings eine selbst gehostete Lösung eingesetzt wurde: Jitsi. Jitsi kann zwar technisch nicht ganz mit Zoom mithalten. Es ermöglichte jedoch schnell und problemlos Räume anzulegen und hat sich dazu perfekt in den Gruppenchat integriert.

Sowohl bei Matrix als auch bei Jitsi hatten die Teilnehmer und Mentoren viele Freiheiten. Wir konnten uns jederzeit einen virtuellen Raum besorgen, ohne dass ein Engpass durch die Administration seitens der Organisatoren entstand.
Für die Preisverleihung wurde ein YouTube-Live Stream eingesetzt. Dies hat nochmals die Teilnahmeschwelle gesenkt und das Re-live möglich gemacht.

Professionelles on Audio- und Video-Equipment einsetzen

Gerade die großen Meetings hätten sich ohne den professionellen Einsatz von Audio- und Video-Equipment sicher sehr viel holpriger angefühlt. Dazu kommt die Tatsache, dass schlechtes Bild oder schlechter Ton sehr deutlich die “Zoom Fatigue” fördert und insgesamt einfach den Spaß nimmt. Aber gerade im Abschlussevent konnte der Schnitt zwischen verschiedenen Kameras und guter Ton sehr positiven Einfluss auf das Zuschauererlebnis nehmen.

Die Tatsache, dass mit Sebastian Köffer jemand durch den Abend geführt hat wie einst Thomas Gottschalk zu seinen besten “Wetten, dass… ?”-Zeiten, hat sicherlich auch einen Teil dazu beigetragen. Chapeau an Sebastian und an das gesamte MUENSTERHACK-Team – so machen Live-Videos wirklich Spaß!

“Vor-Ort-Gefühl” schaffen

Durch einen unermüdlichen Einsatz seitens des Digital Hubs konnte ein Servicegrad erreicht werden, der mich an die hervorragende Versorgung der letzten Jahre erinnerte. So konnten sich die Teams dank Sponsoring von Flaschenpost Getränke bestellen, auch wenn sie remote gearbeitet haben. Darüber hinaus war trotz logistischer Herausforderungen auch die Versorgung mit für jegliche Tech-Events obligatorische Pizza sichergestellt. Sie werden lachen, aber eine gute Versorgung mit Verpflegung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für intensiv arbeitende Teams!

Was erstmal wie die triviale Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse klingt, hat einen entscheidenden Einfluss auf das “Vor-Ort-Gefühl”: Ich hatte nie das Gefühl als wäre ich Teil einer wahllos vor den Computermonitoren versammelten Gruppe. Es wurde das Gefühl vermittelt, dass sich die Organisatoren wie auch bei einem physischen Event um das Wohlergehen der Teilnehmer und Coaches sorgen. Das stellte eine Nähe her, die mir sonst bei remote Events fehlt und von der auch Unternehmen lernen können.

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