Cookies
Diese Website verwendet Cookies und ähnliche Technologien für Analyse- und Marketingzwecke. Durch Auswahl von Akzeptieren stimmen Sie der Nutzung zu, alternativ können Sie die Nutzung auch ablehnen. Details zur Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unseren Datenschutz­hinweisen, dort können Sie Ihre Einstellungen auch jederzeit anpassen.
App-Entwicklung Symbolbild

App-Entwicklung Grundwissen

App-Entwicklung & Apps: ein Milliardenmarkt

Bereits vor einigen Jahren hieß es, Apps würden der Vergangenheit angehören. Pustekuchen: Heute, in 2022, gibt es so viele Apps wie nie zuvor. Die App-Entwicklung boomt dementsprechend ebenfalls. Der weltweite Umsatz beläuft sich mittlerweile auf über 300 Milliarden Dollar. Bevor wir Anwendungen auf unsere Devices laden, steht natürlich die App-Entwicklung an. Rund um das Thema kommen auf Kundenseite regelmäßig Fragen auf.

Wir geben deswegen einen breiten Überblick über das Thema App-Entwicklung und beantworten häufig gestellte Fragen. Als Bonus bieten wir einen Decision-Tree zum Download an, der bei der Entscheidung hilft, ob eine App-Entwicklung sinnvoll für einen spezifischen Zweck ist. Zudem zeigen wir übersichtlich die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen App-Arten auf. Los geht's.

Wie ist der Begriff App definiert?

Eine eindeutige Definition für Apps existiert nicht. Im deutschsprachigen Raum versteht man unter einer App im Allgemeinen eine Anwendung, die auf mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablet läuft. Das Wort App ist die Abkürzung des englischen Wortes Application. Mittlerweile bezeichnen einige Softwarehersteller jedoch auch Desktop-Anwendungsprogramme als App. Wir meinen jedoch mit App-Entwicklung in diesem Artikel ausschließlich Anwendungen, die für mobile Endgeräte programmiert werden.

Worin unterscheidet sich eine App von übriger Software?

Die Frage lässt sich mit einer Gegenfrage beantworten: Worin unterscheiden sich mobile Endgeräte von Desktop-PCs und Notebooks? In der Regel verfügen mobile Endgeräte über deutlich kleinere Displays. Ihre Input-Methoden basieren auf Touch-Displays und nicht auf Keyboard und Maus. Außerdem haben die Nutzenden die Devices nahezu immer bei sich. Diese Besonderheiten müssen dementsprechend in der App-Entwicklung berücksichtigt werden. Gleichzeitig werden Anwendungen für PCs und Laptops dem Look and Feel von Apps immer ähnlicher. Die Hersteller berücksichtigen damit auch den Trend, dass die Gen Z und Gen Alpha in der Regel ihre ersten Erfahrungen mit Computern an mobilen Endgeräten machen.

Was war die erste App?

Die erste verfügbare App in Apples App Store war keine Taschenrechner-App, sondern tatsächlich ein für damalige Verhältnisse aufwendig produziertes Game namens Super Monkey Ball. Super Monkey Ball entwickelte Apple in Kooperation mit SEGA. Das markierte einen Wendepunkt in der Geschichte SEGAs. Es war eines der ersten Spiele des Herstellers, welches nicht exklusiv auf einer SEGA-Spielkonsole erschien (die Firma musste ihr Konsolengeschäft später aufgeben).

Im Google Play Store, der damals noch Android Market hieß, ließ man es unspektakulärer angehen. Die erste App, die für Google Play entwickelt wurde, war eine Anwendung zum Scannen von Barcodes. Mittlerweile verfügt Apples App Store über ca. 2,2 Millionen, Google Play über fast 3,5 Millionen und der Amazon Appstore über ca. eine halbe Millionen Apps (Stand 2021).

Was war die erste App? Super Monkey Ball war die erste App der Welt
Der App Store im Jahr 2008 (Quelle: apple.com/de/newsroom)

Warum gesonderte Entwicklung für mobile Devices?

Die Betriebssysteme auf mobilen Endgeräten unterscheiden sich von Desktop-Betriebssystemen. Wie oben bereits beschrieben, haben die mobilen Devices kleinere Displays und verfügen über andere Input-Methoden (Touch). Anwendungen, die auf Smartphones und Tablets funktionieren sollen, müssen dementsprechend daran angepasst werden. Da mittlerweile Milliarden von mobilen Devices benutzt werden, ist der Markt und die Nachfrage nach Anwendungen, die darauf sauber laufen, sehr groß. Smartphones sind in nahezu jeder Lebenssituation präsent und ersetzen mittlerweile viele vormals externe und separate Tools wie Taschenlampe, Taschenrechner usw. Im Privatgebrauch ersetzen sie häufig ganze PCs und Laptops. Und selbst im geschäftlichen Kontext werden PCs und Laptops in gewissen Situationen gegen Smartphones und Tablets getauscht.

Welche Arten von Apps gibt es?

Grundsätzlich können Apps durch die Kategorien Native Apps, Web Apps, Progressive Web Apps, Hybride Apps und Cross Platform Apps unterschieden werden. Die Unterscheidung resultiert speziell aus der Entwicklung der App. Warum man sich für welche Art von App entscheidet, ist wiederum von den gewünschten Features der App und dem Budget abhängig.

Bevor wir die einzelnen Kategorien vorstellen, ist es wichtig zu wissen, dass der Markt für mobile Endgeräte zweigeteilt ist (Stand 2022). Natürlich gibt es mehr als zwei Hersteller von mobilen Endgeräten, aber die Betriebssysteme, die auf den Devices installiert sind, stammen fast ausschließlich von Apple oder Google. Apples Betriebssystem iOS läuft nur auf Apple Geräten. Das Betriebssystem von Google heißt Android. Es läuft quasi auf allen Geräten, die nicht von Apple stammen. Amazons Betriebssystem Fire OS spielt eine untergeordnete Rolle. Anzumerken ist aber, dass Fire OS ein Android Derivat ist. Ca. 8 Prozent aller Apps stammen von Amazon. Durch den Flop des Amazon Fire Phones spielen Apps, die auf Basis von Fire OS laufen, auf Smartphones keine Rolle. Deswegen werden wir darauf in diesem Beitrag nicht weiter eingehen.

Was ist eine native App?

Native Apps sind Apps, die für eine spezifische Plattform (Android oder iOS) entwickelt wurden. Native Android Apps werden in Java oder Kotlin geschrieben, native iOS Apps in Objective C oder Swift. Die Implementierung ist nicht portabel. Das bedeutet, dass eine App, die speziell für Android entwickelt wurde, nicht auf iOS läuft und umgekehrt.

Was ist eine (progressive) Web App?

Web Apps sind Apps, die nicht extra aus Apples App Store bzw. Google Play heruntergeladen und installiert werden müssen. Vielmehr handelt es sich bei ihnen um Websites, die eine gesonderte mobile Darstellung erlauben und responsive sind, sich also kleineren Displays anpassen. Web Apps sind über jeden gängigen Browser abrufbar. Worin besteht dann der Unterschied zwischen einer responsiven Website und einer Web App? Responsive Websites sind durch ihren HTML- und CSS-Code an die unterschiedlichen Bildschirmgrößen angepasst, so wie diese Website. Web Apps sind dies auch, laufen aber zusätzlich auf dem lokalen Speicher des Endgeräts und können auf APIs (Schnittstellen) des Geräts zugreifen. Dies ermöglicht Funktionen wie etwa die Verwendung von Bluetooth. Damit dies realisierbar ist, kommen Javascript Frameworks und HTML 5 zum Einsatz.

Progressive Web Apps (PWA) stellen eine Erweiterung von Web Apps dar. Sie können sowohl über den Browser abgerufen als auch installiert werden.

Was ist ein Cross Platform Framework?

Mit Cross Platform Frameworks ist die plattformübergreifende Entwicklung von Apps zu verstehen. Es ist sozusagen der Gegenentwurf zur nativen App Entwicklung, wo für jedes Betriebssystem autark entwickelt wird. Der Quellcode kann größtenteils für beide Plattformen genutzt werden. Das hat Vorteile, denn viele Assets müssen nicht gesondert für iOS und Android entwickelt werden. Die Entwicklung von Hybrid Apps und Cross Platform Frameworks ist nicht gleich, da bei der Hybrid-App-Entwicklung native Entwicklung und Webtechnologien kombiniert werden – ein aus Sicht von Entwickler:innen großer Unterschied.

Flutter und React Native sind zwei der bekanntesten Cross Platform Frameworks. Beide Frameworks können für die iOS- und Android-Entwicklung genutzt werden, setzen jedoch nicht auf Web-Technologien für die Darstellung der App. React Native basiert auf dem bekannten Web-Framework React, stellt allerdings die implementierten User Interfaces als native Betriebssystemkomponenten statt als Website dar. Der Code wird - wie auch in der Web-Entwicklung - in JavaScript oder TypeScript geschrieben. Flutter hingegen verzichtet auf das Nutzen "echter" nativer Betriebssystemkomponenten: Stattdessen stellt das Framework Komponenten im Material Design von Google bereit – sowie, bei Bedarf – Kopien der nativen Betriebssystemkomponenten. Der Code wird in der Programmiersprache Dart entwickelt.

Für beide Frameworks existiert ein lebendiges Open Source Ökosystem, sodass meist für die Anbindung von nativer Funktionalität, bspw. die Abfrage des Standorts, kein nativer, betriebssystemspezifischer Code geschrieben werden muss. Bei manchen Cross Plattform Frameworks ist der Code nicht nur portabel für iOS und Android, sondern kann auch für Web- oder Desktopanwendungen genutzt werden.

Eigenschaften sowie Vorteile und Nachteile der App Arten

Jede App-Art besitzt mit ihren spezifischen Eigenschaften Vor- und Nachteile. Die Herausforderungen in der Entwicklung unterscheiden sich dementsprechend. So sind Native Apps verständlicherweise extrem gut an das jeweilige Betriebssystem angepasst. Von Nachteil ist aber der Aufwand, den die Entwicklung verursacht, wenn für iOS und Android jeweils autark entwickelt werden muss. Allgemeingültige Ratschläge, ohne den Anwendungscase zu kennen, können seriös nicht aus dem Stegreif getroffen werden. Unsere Übersicht hilft jedoch, um sich der Herausforderung zu nähern, die passende Art von App finden. (Bei Web Apps greifen wir die Eigenschaften von progressive Web Apps auf.)

Übersicht App-Entwicklung-App-Arten-Eigenschaften
Übersicht: Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile in der Entwicklung der unterschiedlichen App-Arten

Macht die Entwicklung einer App Sinn?

Viel wichtiger als die Frage, was für eine Art von App entwickelt werden soll, ist die Frage, ob überhaupt eine App entwickelt werden muss und ob die Entscheidung wirtschaftlich ist. Zumindest sollten diese Fragen am Anfang aller Überlegungen stehen.  

Der Trend geht mittlerweile zurück, aber Anfang der 10er-Jahre schien der Glaube vorzuherrschen, jede digitale (B2C) Anwendung muss auch als App verfügbar sein. Da gab es Online-Shop-Betreiber:innen von Nischen-Produkten, die darüber nachdachten, eine App für ihren Fichtennadel-Badezusatz-Shop entwickeln zu lassen. Unkritische App-Entwickler–Buden hat das gefreut. Aber das ist kein kundenzentrierter und wirtschaftlicher Ansatz: Ein Blick auf das eigene Nutzungsverhalten oder noch besser in Statistiken zeigt schnell, wie wenige Apps wir regelmäßig oder auch nur sporadisch verwenden. Von den Millionen von Apps schaffen es dementsprechend nur eine kleine Anzahl auf unsere Geräte. Und selbst die, die es schaffen, werden teilweise nicht ein einziges Mal geöffnet.

Als App-Entwickler wollen wir uns natürlich nicht im Grundsatz gegen Apps aussprechen, aber wir hinterfragen das Ganze kritisch. Manchmal reicht auch einfach eine mobil optimierte Website oder es kann darauf verzichtet werden, eine Desktop-Anwendung auch für mobile Endgeräte verfügbar zu machen. Das zählt zu einer guten Beratung selbstverständlich dazu.

Diese Fragen helfen, eine Entscheidung zu treffen:

  1. Soll der Betrieb der App selbst einen ROI erzielen?
  2. Setzt die Anwendung primär auf native Funktionen des mobilen Endgeräts (Bluetooth, Push-Nachrichten usw.)?
  3. Muss die Anwendung zwingend offline und gleichzeitig mobil verfügbar sein?
  4. Kann das Nutzungsversprechen durch eine mobile Website gelöst werden?  
  5. Ist die Anwendung darauf angelegt, regelmäßig genutzt zu werden?
  6. Ist es wichtig, dass technische Updates die Nutzenden schnell erreichen?
  7. Sind nur wenige regelmäßige technische Updates notwendig?
App-Entwicklung-Entscheidungsbaum
App-Entwicklung Entscheidungsbaum

Hier kann der App-Entwicklung Entscheidungsbaum in hoher Auflösung heruntergeladen werden.

Was kostet es, eine App entwickeln zu lassen?

Die Kosten einer App-Entwicklung können nicht seriös pauschalisiert werden. Denn jedes Projekt ist (fast immer) anders. Selbst zwischen den unterschiedlichen App-Arten variieren die Kosten für die Entwicklung. Wenn die Entscheidung also gefallen ist, eine App zu entwickeln, sollte man sich deswegen als einer der nächsten Schritte genau überlegen, was für eine App-Art am sinnvollsten ist, um die Bedürfnisse der User zu erfüllen. Wenn eine progressive Web App hier ausreicht, lässt sich in der Regel viel Geld im Vergleich zur Entwicklung der anderen App-Arten einsparen. Interessant ist, dass bei der Native App-Entwicklung die Kosten für Android höher sind als für iOS. Aus reiner Konsumentensicht ist dies erstaunlich, sind Apple-Produkte doch sonst preislich ganz weit oben angesiedelt. Ursächlich für die höheren Kosten bei Android im Vergleich zu Apples iOS sind die diversen Android-Varianten samt ihrer Updates, die bedient werden müssen.

Im Vergleich zu anderen Softwareprojekten ist die App-Entwicklung meist aufwendiger, was wiederum die Kosten treibt. Ein Grund dafür sind die Releases. Während bei SaaS-Produkten, die über den Browser von Desktop-PCs ausgeführt werden, kontinuierlich Updates aufgespielt werden können, ist dies bei Apps so einfach nicht möglich. Viele User updaten die Apps nämlich manuell oder laden sie erst in der Nacht herunter. Deswegen wird in der App-Entwicklung noch pedantischer hingeschaut, dass die App reibungslos läuft und gleichzeitig die User nicht täglich neue Updates laden müssen.

Wie werden Apps entwickelt?

App-Entwicklungsprojekte unterscheiden sich im Aufbau und Organisation nicht wesentlich von anderen Softwareprojekten. Agil, Lean, Scrum, Kanban oder auch Wasserfall, alle Methoden sind hier möglich. Lediglich der Test-Prozess ist, wie unter Kosten der App Entwicklung beschrieben, aufwendiger. Natürlich können Apps auch als MVP entwickelt werden. Apps, die als MVP gestartet sind, finden sich sogar zahlreich.

B2B-Apps, B2E-Apps und Super-Apps

Der Begriff B2E ist vielleicht nicht so bekannt. Unter B2E wird Business-to-Employee verstanden. Unter B2E-Apps versteht man in diesem Zusammenhang die Bereitstellung von Apps durch ein Unternehmen rein für die Angestellten.

Doch lohnen sich B2E- oder B2B-Apps? Auch diese Frage wird (berechtigterweise) gerne und häufig gestellt. Allerdings ist aus unserer Sicht der Blickwinkel falsch. Im Vordergrund steht ja nicht die App selbst, sie ist kein Selbstzweck. Vielmehr steht, wie auch bei anderen unternehmerischen Entscheidungen, die Frage im Raum: Was will ich erreichen bzw. was sind meine Ziele? Und wie kann ich die diese Ziele erreichen? Hier kann eine mögliche Lösung eine B2B-App oder eine B2E-App sein.

Für unseren Kunden Farmsaat hat es sich sprichwörtlich ausgezahlt, eine App rein für die interne Verwendung entwickeln zu lassen. Hier war die App das entscheidende Instrument, um den Vertrieb digitalisieren zu können. Konkret wurde der papierbasierte Vertrieb der Außendienstmitarbeitenden von Farmsaat durch eine offlinefähige App ersetzt. Das händische Ausfüllen von Bestellformularen eröffnete Fehlerpotentiale und der Versand der Bestellscheine per Post verlängerte den Prozess enorm. Die App beschleunigt die Bestellung und minimiert Fehler: -73 % bei der Durchlaufzeit und 50 % weniger Fehler sind das Ergebnis.

Das Beispiel zeigt, dass sowohl B2B-Apps als auch Apps rein für die interne Verwendung innerhalb einer Organisation sinnvoll und wertstiftend sein können. Der Ursprung von Apps liegt zwar im B2C-Bereich, allerdings erkennen immer mehr Unternehmen die Mehrwerte auch für B2B bzw. interne Zwecke.

In unserem Blog-Artikel zum Thema B2E-und B2B-Apps behandeln wir das Thema ausführlich.

Super-Apps: in Asien ganz vorne

Speziell in Asien / Südostasien haben sich sogenannte Super-Apps stark durchgesetzt. Doch was unterscheidet Super-Apps von „herkömmlichen“ Apps. In der Regel bieten  sich Smartphone Apps nur wenige, eng miteinander verknüpfte Services (Single-Service-App). Super-apps versuchen sich im Spagat, unterschiedliche Services und Features zu bieten. Häufig handelt es sich hierbei um eine Kombination aus Payment, Liefer, Handel und weiteren Funktionalitäten.  Teilweise entstammen die gebündelten Funktionen noch nicht einmal vom gleichen Anbieter, sondern es werden Marktplatzkonzepte genutzt, in denen Dritte weitere Services in der App anbieten.


Beispiele Super Apps Alipay, Goto, Grab, WeChat
Übersicht über eine Auswahl von bekannten Super-Apps

Wie kommen Apps in den App Store und in Google Play?

Die gute Nachricht vorab: Im Vergleich zur Entwicklung von Apps ist die Aufnahme in die Stores relativ einfach zu bewerkstelligen. Auch die reinen „Aufnahmegebühren“ sind vergleichsweise moderat. Lediglich die Verfahren zwischen App Store und Google Play unterscheiden sich. Für Apples App Store sind insgesamt fünf Schritte notwendig, um eine Aufnahme zu erzielen.

  1. Anmeldung für das Apple Developer Programm. Hier müssen Kreditkartendaten hinterlegt werden und im Fall von Unternehmen Steuernummer und D-U-N-S-Nummer (neunstellige Zahl, anhand derer sich Unternehmen auf Basis des Standorts eindeutig identifizieren lassen). Privatpersonen zahlen für die Anmeldung 99 US-Dollar, Unternehmen 299 US-Dollar.
  2. Anmeldung auf der App Store Connect Site. Hier werden Screenshots der App bereitgestellt.
  3. Testen der App mit Testflight und Xcode sowie Überprüfung der App-Compliance hinsichtlich der App Store Richtlinien.
  4. Upload der App mit Xcode.
  5. Auf Freigabe warten. Dies dauert bei den meisten Apps weniger als 24 Stunden. In den meisten Fällen werden die Apps zudem nicht mehr von Menschenhand geprüft. Wird eine Freigabe nicht erteilt, kann dies unterschiedliche Gründe haben. Dazu zählen Sicherheits- und Datenschutzaspekte, eine zu geringe Qualität der App im Allgemeinen, Fehler oder allgemeine Rechtsverstöße.

In Google Play sieht der Prozess wie folgt aus.

  1. Entwickler-Konto bei Google anlegen. Das kostet 25 US-Dollar. Wenn die App gegen Gebühr angeboten wird oder in-App-Käufe möglich sind, müssen zudem Bankdaten hinterlegt werden.
  2. Upload der App
  3. App-Beschreibung ausfüllen zu Produktdetails im Allgemeinen, Grafik und Inhalt im Spezifischen und verfügbaren Sprachen. Zuletzt muss hier noch die App kategorisiert werden, entweder als App oder Spiel. In der jeweiligen Kategorie müssen dann noch Tags ausgewählt werden, die die App bzw. das Spiel beschreiben. Anschließend werden für die User Kontaktdaten und Datenschutzerklärung angegeben.
  4. Upload des Quellcodes bzw. der APK-Datei
  5. Fragebogen zur Einstufung des App-Inhalts ausfüllen. Dies dient speziell der Alterseinstufung.
  6. (Optional) Gebühr für die App festlegen
  7. App zur Überprüfung freigeben. Das kann bis zu sieben Tage dauern, in der Regel geht es aber deutlich schneller. Die Gründe für eine Verweigerung einer Aufnahme sind nahezu identisch wie bei Apples App Store.

Muss eine App im App Store oder Play Store veröffentlicht werden?

Prinzipiell müssen Apps nicht in Apples App Store oder in Google Play veröffentlicht werden. Dennoch empfiehlt es sich in der Regel. Wie sonst sollen User simpel die App beziehen können? Speziell vor dem Hintergrund, dass nicht nur bezüglich der Stores ein Duopol vorherrscht, sondern auch bei den mobilen Betriebssystemen. Um lediglich den Aufwand zu reduzieren, lohnt sich der Schritt nicht. Wer sich die Mühe gemacht hat, eine funktionierende App zu entwickeln, sollte die letzten Meter dann auch noch gehen und ein Publishing in den Stores forcieren. Dennoch ist es möglich, die Stores oder zumindest eine offizielle Listung zu umgehen.

Wie komme ich im App Store und Google Play ganz nach oben?

Die meisten Apps haben zum Ziel, möglichst viele Downloads zu generieren bzw. überhaupt unter den Millionen von Apps gefunden zu werden. Dementsprechend setzen Marketer und Growth Hacker alles daran, in Apples App Store und in Google Play in den Suchergebnissen bei ausgewählten Keywords möglichst weit oben zu landen, logisch. Zuerst die gute Nachricht: Dies kann man beeinflussen und es lohnt sich. Nun die schlechte: Das ist relativ aufwendig, zudem sind Ausdauer und Ressourcen gefragt.

Fillibri App in Google Play
Fillibri App in Google Play



Wer eine ungefähre Vorstellung von SEO (Search Engine Optimization) hat, bekommt schon eine grobe Idee, was zu bedenken und zu tun ist. Allerdings spricht man bei der Optimierung der Suchergebnisse in den Stores nicht von SEO, sondern von ASO (App Store Optimization). Der Begriff bezieht sich hier auf alle verfügbaren Stores, wobei Google und Apple im Fokus stehen. Während beim Suchmaschinenmarketing eindeutig zwischen Search Engine Optimization und Search Engine Advertising unterschieden wird, ist dies so stringent bei der App Store Optimization nicht. Aber natürlich gibt es auch in den App Stores die Möglichkeit, alternativ oder zusätzlich auf Ads zu setzen, um in den Suchergebnissen oben platziert zu sein. Wie beim SEA hat dies Vor- und Nachteile, wie etwa eine schnelle Platzierung weit oben, aber auch langfristig höhere Kosten und eine deutlich geringere Nachhaltigkeit der Maßnahmen.

ASO hat mittlerweile viele Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, auch wenn der Umfang noch nicht so groß ist wie bei SEO. Wir möchten kurz aufzeigen, was Verantwortliche bei der App Store Optimization im Allgemeinen beachten sollten, unabhängig, ob es sich um Google Play oder Apples App Store handelt.

  • Name der App: Dieser sollte eingängig und gut zu merken sein. Ggf. macht es Sinn, dass er schon einen Aufschluss auf das Kundenversprechen gibt oder dieses zumindest im Titel auftaucht. Der Titel darf zudem nicht zu lang sein (Google 50, Apple 30 Zeichen)
  • Keywords: Überlege dir passende Keywords, mit der User bei der Suche im Store auf deine App stoßen werden. Es wird nämlich nicht unbedingt der App-Name in den Suchmasken der App Stores eingegeben, sondern Wörter genutzt, die die Funktion, Lösung oder das Problem beschreiben, etwa Video Downloader, Poker oder Speicher voll.
  • App-Beschreibung: Verfasse verständlich in der Beschreibung, was deine App bietet, was das Versprechen ist, welches du einlöst und mache natürlich Lust darauf, sie zu verwenden. Hebe dich von der Konkurrenz ab, schaue hierfür, was bei deinen Wettbewerbern seitens der User bemängelt wird. Nutze auch in der Beschreibung Keywords, übertreibe es aber nicht, das geht in der Regel nach hinten los. Beachte zudem, welche Sprachen oder zumindest auf welchen Zielmärkten du unterwegs bist. Ggf. ist es also notwendig, mehrere Sprachen anzubieten.
  • Visuals: Füge ansprechende, aber echte Screenshots hinzu und noch besser, kreiere ein kurzes Video. Auch das App-Icon sollte Lust machen, die App herunterzuladen.
  • Bewertungen und Rezensionen: Das Thema wird von Einsteiger:innen häufig vernachlässigt, dabei ist es immens wichtig. Die Empirie zeigt, dass vor dem App-Download die überwiegende Mehrheit vorher auf die Bewertungen schaut und einen Blick in die Rezensionen wirft. Hier fällt auf, dass besonders enttäuschte und sehr begeisterte User aktiv sind. Rezensionen und Bewertungen sollten dementsprechend nicht dem Zufall überlassen werden. Es ist daher sinnvoll, genau zu analysieren, zu welchem Zeitpunkt, du die User nett bittest, eine Bewertung / Rezension zu hinterlassen. Dies sollte natürlich nicht direkt nach den ersten Minuten der Nutzung sein, sondern an einer Stelle oder zu einem Zeitpunkt, an der der User eine sehr positive Erfahrung mit der App gemacht hat, oder diese lange am Stück genutzt hat. Auch empfehlen wir, auf User-Kritik zu reagieren. Speziell, wenn sich Äußerungen auf Bugs und Schwachstellen beziehen, sollte man sich der Kritik annehmen und natürlich, wenn möglich, Besserung versprechen.
  • Churn-Rate: Identifiziere Zeitpunkte und Stellen, an denen User deine App deinstallieren und optimiere diese diesbezüglich, sodass die Deinstallationsquote sinkt und die Häufigkeit der Nutzung steigt.
  • Off-Page: Suche nach Möglichkeiten, Backlinks zu bekommen, die auf deine App verweisen.

Wie messe ich den Erfolg meiner App?

Ziele unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen und dementsprechend auch von App zu App. In unserem genannten Farmsaat Case mit der B2B App stand im Vordergrund Fehler zu minimieren, Prozesse zu beschleunigen und damit auch die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Andere Geschäftsmodelle sehen etwa vor, dass die Apps einen direkten ROI erzielen, etwa durch In-App-Käufe, dem Download gegen Gebühr oder durch Werbeeinnahmen. Wiederum andere Geschäftsmodelle verfolgen andere Zwecke. Kurzum: Die eine Metrik oder die KPIs existieren nicht, die für alle Apps passen.

Ein gutes und leicht zu durchdringendes Modell, um Erfolgsfaktoren zu definieren und den Erfolg von digitalen Produkten zu messen, bieten die «Pirate Metrics». Die Pirate Metrics betrachten, kurz beschrieben, den Customer Lifecycle und helfen in jeder Phase die entscheidenden Erfolgsaspekte und Bottlenecks zu identifizieren. Das Model setzt sich zusammen aus Awareness, Acquisition, Activation, Revenue, Retention und Referral. Befolgt man die Pirate Metrics stringent, hat man ein sehr geeignetes Instrument zur Erfolgsmessung und Identifikation von Erfolgsfaktoren und Schwachstellen. Wie genau die Pirate Metrics angewendet werden und mehr Details an einem Beispiel, geben wir in einem separaten Blog-Beitrag.

Pirate Metrics Funnel Conversions
Pirate Metrics Funnel

Fazit

Nicht immer ist eine App die richtige Wahl. In Anbetracht der Kosten und des Aufwands für die Entwicklung einer App sollte der Schritt gut überlegt sein. Manchmal reicht es auch, all sein Technik-, Sales- und Marketingknowhow in eine Website zu stecken. Andererseits gibt es immer mehr Use-Cases für Apps außerhalb der ausgetretenen Pfade. B2B fokussierte Unternehmen entdecken die Vorteile von B2B-Apps, um Umsätze zu erhöhen, Kunden zu binden und kundenorientierter handeln zu können. Auch für die rein interne Verwendung innerhalb von Organisationen kann der Einsatz von Apps mehrwertstiftend sein.

Ihr sucht den richtigen Partner für eure digitalen Vorhaben?

Lasst uns reden.